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Ein Interview mit Robert von KLIMA FREUNDE Köln

Kölner Klima-, Sozial-, Mobilitäts- und Demokratiebewegung sind einer der vielen Themen mit denen sich die KLIMA FREUNDE befassen- mit dem Ziel, das politische System von innen heraus zu transformieren.


Mehr zu KLIMA FREUNDE in Köln erfährt ihr hier in unserem kleinen Interview. Viel Spaß beim lesen!


Bitte stellt euch und KLIMA FREUNDE Köln vor.


Wir sind keine Partei, sondern eine Wählergruppe - es gibt daher keine Abhängigkeiten auf Landes oder Bundeseben und wir können frei und im Besten Sinne für Köln agieren.

Wir bestehen aus vielen engagierte Menschen der Kölner Klima-, Sozial-, Mobilitäts- und Demokratiebewegung – die sich in der Wähler*innengruppe KLIMA FREUNDE zusammengetan haben, um das politische System von innen heraus zu transformieren.

Kräfte bündeln ist für die anstehenden Herausforderungen Klimawandel, Artensterben, etc. so wichtig wie nie!


Durch die Kommunalwahl 2020 haben die KLIMA FREUND:INNEN durch die Wähler*innen zwei Sitze im Kölner Stadtrat und je einen Sitz in der Bezirksvertretung Ehrenfeld, Innenstadt und Nippes erhalten.




Finden ihr, dass es bereits konkrete Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt bzw. die Region gibt, wenn ja wie sehen diese aus?


Ja, inzwischen spürt und sieht jeder die Veränderung.


Die Zunahme extremer Wetterereignisse hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, z.B. die langen Hitzesommer 2018 und 2019 oder immer häufigere Starkregen-Ereignisse und Stürme.

In Köln sehen wir das im Sommer an braunen Wiesen und an den vielen Bäumen, die absterben und gefällt werden müssen. Im Kölner Umland spüren das die Bauern an Ernteausfällen.




Habt ihr schon Maßnahmen ergriffen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken oder sind solche geplant?

Ja, natürlich, deshalb sind wir ja angetreten und dafür sind wir gewählt worden.

Die wichtigsten Hebel sind die Verkehrswende, die Energieversorgung und die Stadtentwicklung.


Wir arbeiten im Rat und in den Bezirksvertretungen Nippes, Ehrenfeld und Innenstadt an der Verkehrswende, vor allem an einer Stärkung der Fahrradinfrastruktur und des ÖPNV und an der Zurückdrängung des Autoverkehrs.

Konkrete Beispiele für unsere Anträge aus den ersten Monaten sind die Einrichtung von Fahrradstellplätzen auf bisherigen PKW-Stellplätzen, die Barrierefreiheit von Gehwegen und die Entsiegelung von Baumscheiben.


Außerdem haben wir erreicht, dass alle Parteien der Teilnahme der Stadt Köln am Wattbewerb zustimmen - mit dem Ziel, so schnell wie möglich die Solarleistung der Stadt zu verdoppeln.




Welche Belastungen und/ oder Einschränkungen sind durch den Klimawandel zu erwarten?

Schon jetzt haben wir es mit Ernteausfällen und Hitzetoten zu tun, auch hier in Deutschland.


Aber die Folgen, die eine Erderwärmung über 2 Grad mit sich bringen würden, können wir uns noch gar nicht vorstellen. Wenn das Klima in eine Heißperiode übergeht, dann werden große Teile der Welt unbewohnbar.

Wassermangel und immer knappere Ressourcen und Nahrungsmittel werden mehr und her Menschen aus ihrer Heimat gen Norden vertreiben.

Auch bei uns wird Wasser knapper werden und die Ernteausfälle werden sich häufen.


All das klingt, als wäre es übertrieben, beruht aber auf breiten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Und ist näher als wir glauben, momentan ist eine Erwärmung von 3-5 Grad bis 2100 wahrscheinlich.




Welche Belastungen und/ oder Einschränkungen sind im Gegensatz dazu durch die Umsetzung der Klimaschutzprojekte zu erwarten?

Im Unterschied zu den Folgen, die die Erhitzung mit sich bringt, haben wir auf die Folgen des Klimaschutzes einen Einfluss.

Wir können das durchaus positiv ausgestalten, eine klimafreundlichere Welt ist auch eine bessere Welt für uns Menschen. Aber selbst wenn man Klimaschutzmaßnahmen als Einschränkung empfindet, so stehen diese in keinem Verhältnis zu den „Einschränkungen“, die kommende Generationen ertragen müssen. Und diese sind irreversible, das verstehen offensichtlich viele noch nicht.





Wie beurteilt ihr die jetzige politische Lage im Bezug auf den Klimaschutz?

Katastrophal, sowohl auf europäischer als auch auf bundesdeutscher Ebene. Und auch hier in Köln passiert nichts.


Weltweit betrachtet müssten die Emissionen zwischen 2010 und 2030 um 45 Prozent sinken, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten.

Bei Einhaltung aller Pläne werden sie aber nur um 1 % sinken.





Habt ihr Tipps oder Empfehlungen, wie man auch im privaten Bereich z.B. Zuhause einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann?

Ja, klar, es gibt die big five des persönlichen Handelns:

  • Wechsel zu echtem Ökostrom

  • nachhaltige Mobilität (auf Flüge und wenn möglich Auto verzichten)

  • Ernährung und Konsum (möglichst keine oder nur wenige tierische Produkte, wenig Konsum)

  • klimaschonendes Wohnen

  • Nachhaltige Geldanlage.


Darüber hinaus ist es sinnvoll, nicht nur den Fußabdruck zu verringern, sondern zwei weitere Säulen in den persönlichen Klimaschutz einzubauen: die Kompensation des CO2, das nicht vermieden werden kann, z.B. durch Spenden an Klimaschutzprojekte und die Vergrößerung des eigenen Handabdrucks, also die politische Mitwirkung an der Veränderung der Verhältnisse.


 

Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei KLIMA FREUNDE für die Bereitschaft des kleinen Interviews und der Zusammenarbeit!


Ihr interessiert euch für mehr?

Mehr Informationen bezüglich KLIMA FREUNDE in Köln und wie ihr KLIMA FREUNDE unterstützen könnt, erfährt ihr auf der Webseite, einfach hier drauf klicken.



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